ads.txt Standard
Der internationale IAB hat sich angelehnt an die robots.txt, die Suchmaschinen reglementiert, eine ads.txt vorgeschlagen, welche Verkäufer und Adserver mit Regeln versieht.Ist im Stammverzeichnis einer Website eine ads.txt abrufbar, so können sich Adserver dort informieren, wer auf der Website berechtigt ist, Werbung zu verkaufen und anzuzeigen. Man kann also über eine simple Textdatei im Root-Verzeichnis der Homepage (also unter www.website.tld/ads.txt) definieren, wer Werbung anzeigen soll. Das verhindert Betrug und sorgt für Information und Transparenz.
Natürlich müssen die Adserver, die auf einer Website ausliefern, diese Information auch auslesen und verwerten. Google macht das bei Adsense beispielsweise, was für viele Betreiber bereits einen großen Teil ausmachen dürfte. Ist eine ads.txt vorhanden, wird sie für diesen Anbieter also gefüllt werden müssen - oder man läßt die Information generell weg.
Der Aufbau der Textdatei ist einfach. Zeile für Zeile werden die berechtigten Werbeverkäufer eingetragen, was insbesondere bei automatischen RTB-Plattformen wichtig sein kann. Man kann sie folglich dort auch sehen, wenn die Datei existiert. In jeder Zeile sind mindestens drei Felder zu schreiben, die jeweils durch Beistriche getrennt sind. Heute gibt es vier standardisierte Felder, es können also drei oder vier Angaben pro Zeile durch Beistrich getrennt angegeben werden.
- Domain-URL des Werbesystems, zB. google.com
- Kontonummer, zB. Publisher-ID
- 'DIRECT' zeigt, dass das Werbesystem selbst einblendet, 'RESELLER', dass der Partner als Wiederverkäufer auftritt
- Ist dieses vierte Feld angegeben, dann wird ein Zertifizierungscode angegeben, der die erste Angabe überprüfbar macht - eine Zertifizierungsstelle für Werbesysteme
Einzelne Anbieter können auch mehrfach eingetragen werden, so muss beispielsweise, wenn ein System sowohl als Reseller als auch direkt genutzt wird, dieses zwei Mal eingetragen werden - einmal mit 'reseller' im dritten Feld und einmal mit 'direct'. Die Groß/Kleinschreibung ist hier übrigens irrelevant.
Beispiel-Zeilen:
google.com, google-publisher-id, DIRECT
google.com, google-publisher-id, RESELLER
Die ads.txt kann man übrigens auch weiterleiten, solange das innerhalb der gleichen Domain erfolgt. Besser ist es jedoch, die ads.txt wirklich im Root stehen zu haben. Natürlich müssen Crawler auch Zugriff auf die Datei haben, testen Sie also die Abrufbarkeit. Ein Ausschluss via robots.txt ist dabei genauso hinderlich wie eine Sperre der Dateitypen oder der URL via htaccess oder web.config. Laut Standard soll dabei wo möglich auch https bevorzugt werden.
Zeilen kann man in der ads.txt 'auskommentieren', indem man ein # voranstellt. Alles in der Zeile ab dem #-Zeichen wird ignoriert. Am Ende der Datei kann man auch 'Variablen' angeben, also Zeilen mit weiteren Informationen abseits der Werbevermarktung. So kann man auf weitere ads.txt-Dateien verweisen (was eher ungünstig ist), aber auch auf eine Kontaktadresse für die Werbung auf der Website (was durchaus sinnvoll erscheint).
Variablen werden durch einen Namen, dem '='-Zeichen und einem Inhalt definiert. Der sinnvollste Name ist CONTACT, eine Zeile könnte so aussehen:
CONTACT=werbung@ad-locator.net
CONTACT=http://www.ad-locator.net
Wichtig ist es, nicht nur der CONTACT-Variablen wegen eine ads.txt anzulegen. Sobald die Datei vorhanden ist, wird sie nämlich auch durchgesetzt, fehlen in ihr die entsprechenden Zeilen der Anbieter und Exchanges, dann dürfen diese keine Werbung einblenden. Die ads.txt muss bei Vorhandensein also alle Werbepartner beinhalten.
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#Werbung #Adserver #Publisher #Semantic Web
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